Kurzintervention: Versehentliche eigene destruktive Kritik

Ziele:

  • Negatives Feedback + Emotion ≠ Realität

  • → Entkoppeln + Embodiment + neue semantische Knoten + Wiederholung

Phase 1: Nicht internalisieren lassen

Direkt nach einer versehentlichen destruktiven Kritik ist es wichtig, den negativen Satz nicht internalisieren zu lassen.

Ansprache (ruhig, klar, direkt):

Lass uns das kurz löschen – das war ein schlechter Kommentar, aber du bist nicht verrückt / albern / ein Huhn.

oder humorvoll:

Du bist kein Huhn. Höchstens ein Adler im Sturzflug, der noch justiert.

Wirkt, weil die sofortige semantische Umcodierung die automatische Verankerung im mentalen Lexikon unterbricht. Die lässt Distanz zum Kommentar entstehen (Disidentifikation).
Phase 2: Körperliche Miniübung:

Ziel: Emotion überschreiben durch Bewegung (Embodied Reframing)

Beispiel-Übung: „Zurück in deine Kraft“

  • Stelle dich breit hin.

  • Arme locker schwingen lassen.

  • Einatmen – Arme nach oben.

  • Ausatmen – Arme mit Schwung fallen lassen.

  • Dann 3 Sekunden in starker Haltung stehen (z. B. „Power-Pose“: Brust raus, Kopf hoch).

Spür mal, wie du jetzt im Körper bist. Das bist du – nicht der Spruch von außen.

Phase 3: Mentale Neuverankerung (15-30 Sekunden)

Ziel: Die ursprüngliche Bewegung neu rahmen mit einer neuen Bedeutung, nicht mit Korrektur.

Ansprache: ruhig, zukunftsbezogen

Was du da gemacht hast, war ein mutiger Versuch, neue Energie reinzubringen – daran bauen wir an.

oder

Ich hab da gute Ansätze gesehen. Wenn wir’s gemeinsam justieren, wird da was richtig Gutes draus.

Alternativ: Sofortige Handlungsalternative geben

Ziel: Metaphorische Sprache überschreibt die negativ bewertete Bewegung

Mach sie nochmal – aber diesmal stell dir vor, du bewegst dich wie flüssiges Metall / ein elastischer Pfeil / ein Raubtier im Sprung.

Nochmal kurz: Beispielhafte 30-Sekunden-Reaktion auf abwertenden Kommentar:
  1. „Vergiss den Huhn-Spruch – das war unnötig.“

  2. Übung: Arme hoch, ausatmen, Power-Pose
    „Spür mal: das ist deine Energie – bleib bei dir.“

  3. „Dein Sprung hatte Mut – lass uns jetzt an Timing und Richtung drehen.“